Ergebung

Ich lege mein Schicksal in deine Hand.
Du weißt gar wohl, was deinem armen Kinde frommt,
und all mein Sehnen ist dir bekannt.
Es glutet die Sonne mit sengendem Strahl;
S'ist heißes Gehn.
Und meine müden Augen sehn nach einer Oase im stillen Tal.
Doch willst du mein Wandern in Sonnenglut,
Ich bin bereit.
Will nicht liebäugeln mit Schatten und Ruh, mit Bächleins Flut.
Ich lege mein Schicksal in deine Hand.
Führ du mich heim und trag meine Seele,
die heimwehkrank, ins Sonnenland.

Willst du mit?

Komm! Wir sollen weiter gehn!
Haben lang genug gestanden.
Komm!
Es winkt so leuchtend schön
uns ein Ziel in fernen Landen.
Komm!
Wir sind ja Fremde hier.
Soll uns fremder Zauber blenden?
Und der Heimat heilig' Gut sich entwinden unsern Händen?
Komm!
Wir wollen Hand in Hand wandern in das Land der Sonnen
Und uns dann, nach Kampf und Müh',
laben an der Heimat Bronnen!

Mein Nord

Rauher Nord, ich liebe deine Kühle,
deiner Wälder kraftgeschwung'nes Lied.
Dein Idyll am Bache bei der Mühle,
wo Romantik um Ruinen blüht.
Rauher Nord, ich liebe deine Berge,
deine eisgekrönte Einsamkeit.
Heimat ist dein Schoß dem Reich der Zwerge
und die Sage schlummert dir zur Seit'.
Rauher Nord, ich liebe deine Menschen
mit der herben, sinnig-tiefen Art,
wo sich träumerisch-versonnen Wesen
mit energisch-zähem Willen paart.
Mein glühend starke Heimatliebe
schlingt um dich, o Nord, den weichen Arm.
Lob' ich fremder Größe bunt Getriebe,
wird doch nur bei dir das Herz mir warm.
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