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Schloss Welsdorf bei Fürstenfeld heute, wo Antonia Lampel aufgewachsen ist.

Antonia Lampel wurde am 28. August 1807 in Fürstenfeld geboren und hatte sieben Geschwister. Alle erhielten eine sorgfältige Erziehung. Dazu gehörte auch das Lernen von Fremdsprachen. Sie und ihre zwei Schwestern gingen nach Graz, um in einer Privatschule in der Neutorgasse zu arbeiten, die von Frl. Anna Engel geführt wurde.

Antonia war gebildet, verstand sich auf Malen und Musik und besonders auf feine Handarbeiten. Sie war klug und ideenreich, auch schüchtern, und sie wurde immer mehr die "Seele der Schule". Sie gewann das Vertrauen der Eltern und 33-jährig übernahm sie die Leitung der Schule. Für die Lehr- und Erziehungstätigkeit besaß sie ein besonderes Talent.

Idee zur Gründung einer religiösen Gemeinschaft

Aus ihrem Anliegen, mit Kolleginnen des dritten Ordens des hl. Franziskus immer ganz für die Kinder da zu sein, sie christlich zu erziehen und die Mädchen vorzubereiten, gute Mütter zu werden, erwuchs die Idee, eine religiöse Gemeinschaft zu gründen.
Antonia war konsequent in der Ausführung ihres Planes und sie konnte jede Frage von außen bzgl. Absicherung der Gemeinschaft beantworten. Der Lebensunterhalt sollte gesichert sein, vor allem durch die Arbeit der Schwestern, aber auch durch das in die Gemeinschaft mitgebrachte Vermögen, sowie aus dem Schul- und Kostgeld.
Ebenso ausführlich und konkret erstellte sie die Statuten für das Leben der Schwestern in der Gemeinschaft der "Grazer Schulschwestern".

Die Gemeinschaft von Mutter Franziska

Ihre Vorstellung war eine andere als die der Zeit. Sie sprach nie von einem Kloster, sondern von einem Leben "mitten unter den Menschen im Streben nach ständiger Gottverbundenheit". Sie verlangte von ihren Schwestern Kontemplation - Gottverbundenheit - in der Aktion, "mitten im Lärm der Kinder", und sie war streng bei der Aufnahme der Kandidatinnen.
"Nur keine halbe Sache!" Sie selbst scheute keine Mühe und stand mütterlich zu den Schwestern. Dies zeigte sich besonders dann, wenn einzelne oder das ganze Institut mit Vorwürfen oder Verleumdungen von außen bedrängt wurden, was in der Zeit vor dem Revolutionsjahr 1848 nicht selten war. Sie war stark, aber auch einfach und demütig genug, um jede Hilfe vom Bischof anzunehmen.

Bewundernswerte Persönlichkeit

Ihre Nachfolgerin als Oberin hatte eine andere Richtung für die Lebensweise der Schwestern eingeschlagen. Dadurch entstand in der Gemeinschaft ein so großer Konflikt, dass sie zu zerfallen drohte.
M. Franziska entschloss sich deshalb, nach Ablauf ihrer Gelübde, aus der Gemeinschaft auszutreten. Die Größe unserer Gründerin liegt wohl darin, dass sie die Gemeinschaft, die sie mit großer Liebe und Einsatzbereitschaft aufgebaut hatte, unter schmerzlichem Opfer verließ, um ihren Weiterbestand zu retten.

 

 

 

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